Studienfinanzierung & Co.
Auch wenn die Hochschule meist nichts kostet, musst du in der Zeit deinen Lebensunterhalt finanzieren. Hier zeigen wir dir, wie das geht.
Auch wenn die Hochschule meist nichts kostet, musst du in der Zeit deinen Lebensunterhalt finanzieren. Hier zeigen wir dir, wie das geht.
BAföG vom Staat
Geld von den Eltern
Stipendien von Stiftungen
Jobben neben dem Studium
kleine Kredite
Damit du dich im Studium auf deine Kurse konzentrieren kannst, stellst du dir vor dem Studium deine Studienfinanzierung zusammen. Wenn du während des Studiums bei deinen Eltern wohnen bleibst, brauchst du hauptsächlich rund 150-400 Euro alle sechs Monate für die sogenannten "Semestergebühren" der Hochschule sowie dein eigenes Taschengeld. Wenn du während des Studiums nicht bei deinen Eltern wohnen bleibst, musst du gut 1000 Euro im Monat für deinen Lebensunterhalt einplanen.
Die meisten Studierenden finanzieren sich aus einer Mischung unterschiedlicher Gelder. Manchmal haben sich die Eltern schon Gedanken darüber gemacht, ob und wie viel sie während des Studiums an dich zahlen würden. Du kannst sie direkt fragen, ob sie so eine Vorstellung schon haben, auch wenn sich das komisch anfühlt, weil bei dir zu Hause sonst nicht über Geld gesprochen wird. Für den Rest gibt es einige gute Finanzierungsmöglichkeiten wie BAföG vom Staat, Nebenjobs oder Stipendien von Stiftungen.
BAföG ist geschenktes Geld.
Wer es erhalten kann, sollte es auch nehmen.
Der Basisbaustein deiner Studienfinanzierung ist – nach dem Geld von den Eltern – das BAföG. BAföG ist etwas sehr Gutes, denn es ist zu einem großen Teil geschenktes Geld vom Staat. Ob und wie viel Geld du vom BAföG-Amt bekommst, hängt dabei vor allem von den Einkünften deiner Eltern ab. Der Höchstsatz für Studierende, die nicht bei den Eltern wohnen, beträgt aktuell bis zu 855 Euro pro Monat. Es ist wichtig, BAföG frühzeitig zu beantragen und sich um die notwendigen Angaben und Unterlagen deiner Eltern zu kümmern.
Dein Weg zum BAföG fängt auf der Webseite des Bundes "BAföG-Digital" an. Dort gibt es den offiziellen BAföG-Rechner und den Einstieg in die Beantragung. Setz' dich, wenn möglich, gemeinsam mit einem Elternteil an den BAföG-Rechner. Auch, wenn der BAföG-Rechner keinen Anspruch errechnet, solltest du einen Antrag stellen: Um zum richtigen Ergebnis zu kommen, müssen nämlich die zutreffenden Werte eingetragen und sämtliche Bedingungen richtig gesetzt werden. Das ist bei den komplexen Regelungen des BAföG nicht ganz einfach. Daher: Egal, was der Rechner sagt, stelle am Anfang deines Studiums in jedem Fall einen Antrag, damit du kein Geld verschenkst, falls dir doch BAföG zustehen sollte! Nicht vergessen: Zum Teil ist das geschenktes Geld!
Es kann gut sein, dass du beim Eintippen in den Rechner einen Fehler gemacht hast und wider Erwarten am Ende doch etwas bekommst! Den Antrag kannst Du auf BAföG-Digital dann auch gleich anfangen, auch wenn Du noch nicht alle Unterlagen und Angaben gleich zusammen hast. Diese kannst du später immer noch nachreichen.
Die Chance auf ein Stipendium liegt nach unserer "gefühlten Statistik" bei einem Erfolg pro 4 Bewerbungen. Denn die allermeisten bewerben sich nie auf ein Stipendium und das meist nicht aus den richtigen Gründen.
Wichtig ist zu wissen, bei welchem Stipendiengeber man Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung hat – und dann bei der Bewerbung möglichst viel richtig zu machen. Akademikerkinder fragen dazu häufig ihre Eltern; wenn deine Eltern nicht studiert haben, bist du genau hier bei ArbeiterKind.de und den Ehrenamtlichen von ArbeiterKind.de an der richtigen Stelle!
Bei Stipendien bekommst du meistens 300 Euro mehr im Monat als du beim BAföG bekommen würdest. Du stehst mit einem Stipendium aber nicht nur finanziell besser da: Auch Studierende aus reichem Elternhaus bewerben sich häufig auf Stipendien. Wieso? Der Eintrag "Stipendiat:in" im Lebenslauf ist später richtig viel Wert!
Die 13 Begabtenförderwerke, deren Stipendien von der Bundesregierung finanziert werden,
Das Aufstiegsstipendium für diejenigen, die zwischen Ausbildung und Studium schon zwei Jahre in ihrem erlernten Beruf gearbeitet haben,
Das Deutschlandstipendium, das die Hochschulen aus Geldern von Bundesregierung und lokalen Spender:innen vergeben,
Stipendien aus über 1000 privat finanzierten Stipendienprogrammen, die man über Suchmaschinen finden muss.
Der erste Schritt, deine Studienfinanzierung über ein Stipendium erheblich zu verbessern, fängt mit Nachlesen an. Denn du musst herausfinden, wo du dich bewerben solltest, weil nicht jeder Förderer zu dir passt. Dazu haben wir eine gute erste Übersicht zusammengestellt. Zudem erfährst du in unseren Interviews mit Stipendiat:innen der unterschiedlichen Begabtenförderwerke, warum sie sich für ihre jeweilige Stiftung entschieden haben. Dann brauchst du vor dem Studium oder neben dem Studium ein paar Wochen, in denen du dich nebenbei um die Bewerbungen kümmerst, vielleicht auch mit Hilfe von uns. Der Aufwand kann sich enorm lohnen!
Erstmal sucht man irgendeinen Studi-Job, der ausreichend Geld bei guten Arbeitszeiten bringt. Doch danach kommt Schritt zwei: der Versuch, in einen Job mit Studienbezug zu wechseln, um nach dem Studium noch besser in den Beruf zu kommen.
Die Mehrheit aller Studis hat einen Nebenjob. Für viele ist es ein Baustein, um im Studium ausreichend Geld zu haben. Dabei soll das Studium aber nicht unter dem Job leiden.
Neu an der Uni braucht man oft sehr schnell einen Job, damit Geld reinkommt. Die Hochschulen haben meist eigene Webseiten mit Nebenjobs für Studis, ansonsten gibt es Online-Jobverzeichnisse etwa von Jobmensa oder der Arbeitsagentur.
Jobs bis zur Minijob-Grenze führen nicht zur Kürzung von BAföG. Doch Achtung: Wenn du diese Grenze erreichen möchtest und zum Mindestlohn arbeitest, kommen dafür aber schon 10 Stunden wöchentlich zusammen. Das ist wertvolle Zeit, die du eigentlich für dein Studium brauchen könntest! Mit solchen Jobs kann man einsteigen, sollte sich dann aber schnell etwas besseres suchen. Jobs, die auf den Vorlesungs- oder Kurszeiten der Uni liegen, solltest du so gut es geht vermeiden.
Es gibt Jobs für's Geld und bessere Jobs für deine Zukunft: Mit Werkstudent:innen-Jobs steigst du neben dem Studium schon in eine Branche ein. So sammelst du wertvolle Erfahrung für dein späteres Berufsleben. Oder du suchst nach Jobs an der Hochschule oder bei Professor:innen. Schau also immer wieder, ob du fachnahe Jobs bekommst!
Ungerne. Kredite möchte man möglichst nicht aufnehmen. Aber wenn du sonst das Studium abbrechen musst oder wegen viel zu viel Jobben nicht mehr voran kommst, solltest du diese Option noch einmal genauer prüfen.
Das Wichtigste ist, dass du diszipliniert nicht mehr Kredite aufnimmst, als du wirklich brauchst. Denn die Gefahr lautet Überschuldung. Also schau genau, wie viel Geld du zur Finanzierung deines Lebensunterhalts aus anderen Quellen zusammensammeln kannst, sodass du noch im Studium voran kommst. Der Kredit sollte nur den Rest finanzieren.
Es gibt zwei staatliche Kreditangebote, die du unbedingt in dieser Reihenfolge prüfen solltest:
Der Bildungskredit hat niedrigere Zinsen! Wenn dieser zur dir passt, dann nimm den.
Der Studienkredit finanziert mehr Studienphasen, hat aber höhere Zinsen. Zweite Wahl, wenn der Bildungskredit nicht passt.
Wenn du an einer Privathochschule mit Studiengebühren studieren musst, weil du keinen Platz an einer staatlichen Hochschule bekommen hast, kannst du für die Studiengebühren manchmal sehr zinsgünstige Kredite von der Hochschule erhalten. Frag am besten direkt bei deiner Hochschule nach.
Eine weitere Alternative sind Studienfonds, wie der von Deutsche Bildung. Diese sind etwas für dich, wenn du bei klassischen Krediten schwache Nerven hast. Du vereinbarst, einen Prozentsatz deines späteren Einkommens über eine bestimmte Anzahl an Monaten zu zahlen. Das heißt: Wenn du gut verdienst, zahlst du vielleicht mehr als für einen Kredit zurück, dafür kannst du dir das dann aber auch leisten; wenn es für dich nicht so gut läuft im Job, hast du dennoch immer genug Geld für dich.
Unsere Partner